Am Standort unserer Firma befand sich eine der ältesten Papiermühlen Deutschlands. Diese hatte ihren Ursprung als Säge- und Getreidemühle der nahegelegenen Arnsburg bei Seega, von welcher heute noch die Ruinen besichtigt werden können.
Die Papierherstellung in der Mühle wird erstmals im Jahr 1478 im Zusammenhang mit der Papier- versorgung der Skriptorien der umliegenden Klöster urkundlich erwähnt. Weitere verwertbare Belege finden sich erst wieder im Jahre 1693 in den Kirchenbüchern von Günserode. Papiermachergesellen des Nachbarorts versahen ihre Arbeit in der Mühle.
Ab 1713 kann für die Papiermühle bis heute eine fortlaufende Historie nachgewiesen werden. Sie produzierte bis zur Mitte des 19. Jh. handgeschöpftes Büttenpapier und Velinpapier, ein dem Pergament optisch ähnliches, sehr hochwertiges Papier. Später wurde dann Graupappe hergestellt.
Die Papiermühle in Seega unterlag während der Jahrhunderte einem ständigen Wechsel der Besitzer.
Mit der Übernahme der Papiermühle durch Johann Gottlieb Fister aus Königsberg im Jahr 1751 erfuhr die Fabrik einen erheblichen Aufschwung. Von da an ist die Papiermühle erstmals über 3 Generationen in Familienbesitz.
Dank der beiderseitigen Leidenschaft für Ahnenforschung und Historie unseres Geschäftsführers Lutz Großstück und eines Nachfahren des Papiermüllers Fister, Herr Rolf Fister, konnte von da an eine nahezu lückenlose Historie rekonstruiert werden.
Unter Geschäftsführung der Familie Fister wird das in der Mühle hergestellte Papier erstmals mit einem registrierten Wasserzeichen ausgewiesen.
Papiermühle Seega im Jahr 1909
Mitte des 19. Jh. kaufte Gottlieb August Wilhelm Steinkopf die Papiermühle. Dessen Nachfahren modernisierten den Betrieb Anfang des 20. Jh. mit dem Einbau eines durch Dampf betriebenen Hängetrockners. Von da an konnte im 3-Schicht-System gearbeitet werden und eine Aufstockung des Personals resultierte daraus.
Trotz Kriegswirren und großer Schwierigkeiten in der ehemaligen DDR bestand die Papiermühle fort.
Im Jahr 1992 übernahm Lutz Großstück aus Günserode (Kyffhäuserland) die Papiermühle. Anfangs wurde das Papierrecycling-Konzept weitergeführt und Graupappe produziert. Nach Modernisierungs-arbeiten wurde dann schrittweise die Weiterverarbeitung der Pappe ausgebaut. Die Produktion wurde von der Herstellung der Pappe auf ihre Verarbeitung umgestellt.
Die Fertigung von eigener Pappe wurde aus wirtschaftlichen Gründen im Jahr 2002 eingestellt.
Heute ist die Firma spezialisiert auf die Produktion von Packfächern, Großraumgittern und Spezial-verpackungen aus Voll- und Wellpappe und PE-Schaum.
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